Im Weinberg

Wer Weinbau mit Leidenschaft betreibt, muss damit im Weinberg anfangen - und genau das tun wir.

Bereits im Frühjahr beginnt die Arbeit im Freien mit dem Rebschnitt, auch "Schneiden" genannt. Hierbei werden die alten Triebe (2-jähriges Holz = Fruchtholz des Vorjahres) entfernt und die neuen Triebe des letzten Jahres (1-jähriges Holz) selektiert und bis auf zwei bzw. teilweise sogar nur eine Fruchtrute abgeschnitten.Weinberg Arbeiter auf dem Weingut Manfred Becker
Vor dem Schneiden
Bild 1

Nach dem Schneiden
Bild 2

Das Binden
Bild 3

Reben Wachstum
Bild 4

Das Aufbinden
Bild 5
Durch die Auswahl der Anzahl der Reben (eine oder zwei) wird von vorneherein die Erntemenge so gesteuert, dass im Herbst die Trauben ein Maximum an Qualität erreichen können.
 

 
Nach dem Schneiden (Bild 2) bleibt noch etwas Zeit, um den Boden etwas aufzulockern, damit im laufenden Jahr der Niederschlag besser in den Boden eindringen kann und die Weinstöcke optimal mit Nährstoffen versorgt werden können. Das nennen wir dann "grubbern" oder auch pflügen.
 

 
Nach dem Schneiden (ca von März bis April) werden die übrig gebliebenen Reben je nach Erziehungsart in Form gebracht. Dies nennen wir auch "Binden" (Bild 3). Unser Beispiel bezieht sich auf die klassische Moselpfahlerziehung. (= ein oder zwei Bögen werden fast herzförmig am Pfahl befestigt.)
 

 
Ende April, Anfang Mai beginnt beim Rebstock der sogenannte Austrieb. Das heißt, die Knospen entwickeln junge Triebe, die sich nach und nach zu den Fruchtruten und der Laubmasse entwickeln.
 

 
Ca. 4 Wochen nach dem Austrieb sind die ersten Triebe bereits so lang, dass sie am Weinbergspfahl festgebunden werden müssen, damit sie zum Einen nicht abbrechen und zum Anderen, um Rebholz für das nächste Jahr heranzuziehen. Diese Arbeit wird "Aufbinden" genannt (Bild 5). Während der Monate Juni, Juli und August müßten dann mehrfach die langen Triebe hochgebunden und die zu langen Seitentriebe eingekürzt werden.

An den Reben bilden sich die sogenannten "Gescheine", die ca. im Juni blühen und aus denen sich die späteren Trauben entwickeln. Nach dem Aufbinden werden dann die zu langen Reben, die über dem Pfahl wachsen eingekürzt, das nennt man "gipfeln". Ab ca. Mitte August bis Ende September / Anfang Oktober lassen wir die Weinstöcke dann in Ruhe, damit die Trauben reifen können. Je nach Reifestadium der Trauben wird der Lesezeitpunkt in einem Jahr bestimmt. So kann der Beginn der Weinlese zwischen Ende September/Anfang Oktober für frühe Rebsorten (z. B. Müller-Thurgau) und ca. Mitte Oktober für den Riesling liegen.

Nach der Traubenlese ruhen die Weinberge bis zum Frühjahr, wo der Kreislauf dann von Neuem beginnt.

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